DAS OBERSTE ZEICHEN

Nicht jedermann wird fähig sein, all die Themen
zu verstehen, die in diesem höchst bedeutsamen Buch diskutiert werden, aber
gleicherweise wird niemand teilnahmlos bleiben. Wenn jemand einen Garten
betritt, wird er herausfinden, dass seine Hände nicht alle dortigen Früchte
erreichen können, aber die Menge, die in seinen Griff fällt, wird genug für ihn
sein. Der Garten existiert nicht für ihn allein. Er existiert auch für jene,
deren Arme länger sind.

Es gibt fünf Gründe,die das Verstehen dieses
Buches schwierig machen.

Der erste Grund

Ich schrieb meine eigenen Beobachtungen nieder,
nach meinem eigenen Verständnis, und ich schrieb sie für mich selbst. Ich habe
nicht nach dem Verständnis und den Begriffen anderer geschrieben, wie es der
Fall bei anderen Büchern ist.

Der zweite Grund

Da die Realität der göttlichen Einheit in diesem
Buch dargelegt wird, und zwar in der umfassendsten Form und mittels der
Manifestation des Obersten Namen, sind die diskutierten Themen extrem breit,
extrem profund (tiefgründig) und zuweilen extrem lang. Nicht jedermann kann
diese Themen alle auf einmal begreifen.

Der dritte Grund

Da jedes Thema eine grosse und ausgedehnte
Wahrheit begründet, kann sich ein einzelner Satz zuweilen über eine ganze Seite
oder mehr ausstrekken, damit nicht die fragliche Wahrheit zerhackt wird. Ein
einzelner Beweis erfordert mehrere Voraussetzungen.

Der vierte Grund

Da die meisten der im Buch enthaltenen Themen
zahlreiche Beweise und Zeugnisse haben, wird die Diskussion zuweilen
weitschweifig, wenn mittels Darlegung zehn oder zwanzig Beweise in einem Beweis
eingeschlossen werden. Begrenzte Gehirne können dies nicht begreifen.

Der fünfte Grund

Es ist wahr, dass ich die Manifestation der
Lichter dieses Buches aus dem Glanzschimmer des Ramadan erhielt.
Nichtsdestoweniger, wurde ich in vieler Hinsicht abgelenkt, und ich schrieb das
Buch hastig zu einer Zeit, da mein Körper durch mehrere Krankheiten angeschlagen
war, und ich konnte den ersten Entwurf nicht nachprüfen. Mehrnoch, ich fühlte,
dass ich nicht mit eigenem Willen und Wollen schrieb, und es schien mir
unangemessen, das Geschriebene nach eigenem Gutdünken umzuordnen oder zu
korrigieren. Auch dies führte dazu, dass das Verstehen dieses Buches schwierig
gemacht wurde. Zusätzlich kroch eine Zahl von Abschnitten auf Arabisch hinein,
und der Erste Teil, völlig auf Arabisch, wurde vom Buch abgetrennt und zu einem
eigenen Buch gemacht.

Trotz der Mängel und Schwierigkeiten, die aus
diesen fünf Gründen entstehen, hat die Abhandlung solch eine Wichtigkeit, dass
Imam Ali-Gott möge mit ihm zufrieden sein-auf wunderbare Weise ihre Verfertigung
voraussah und ihr die Namen "Oberstes Zeichen " und "Stab des Moses" gab. Er
schaute auf diesen Teil des Risale-i Nur mit besonderer Gunst und lenkte die
Blicke der Menschen darauf.1

Das Oberste Zeichen ist eine wahre Darlegung des
Obersten Verses, und es bildet zugleich den Siebten Strahl, der von Imam Ali als
der Stab des Moses bezeichnet worden ist.

Diese Abhandlung besteht aus einer Einleitung
und zwei Kapiteln. Die Einführung bringt vier wichtige Themen. Das Erste Kapitel
enthält den arabischen Teil der Erläuterung des Obersten Verses. Und das Zweite
Kapitel besteht aus der Übersetzung dieser Erläuterung zusammen mit den
begleitenden Beweisen.

Zuviel wurde in der folgenden Einleitung
erklärt, aber es war nicht meine Absicht, sie so zu verlängern. Die Tatsache,
dass sie bis zu dieser Länge geschrieben wurde, zeigt ein bestehendes Bedürfnis
an. In der Tat, einige Leute mögen sie trotz ihrer Länge als zu kurz betrachten.

Said Nursi

 

Die Ereignisse, die in Denizli stattfanden,
bestätigen vollauf die Voraussage des Imam Ali hinsichtlich des Obersten
Zeichen. Denn der heimliche Druck dieses Buches war die Ursache unserer
Einkerkerung, und die Erhabenheit seiner heiligen und höchst machtvollen
Wahrheit war die Hauptursache unseres Freispruches und unserer Freilassung. So
machte Imam Ali seine wunderbare Prophezeihung manifest und bewies die Annahme
des Gebets, das er unsertwegen sprach: "Durch das Oberste Zeichen rette mich vor
dem plötzlichem tod!’’

 

EINLEITUNG

"Und die Dschinn und die Menschen habe ich nur
dazu erschaffen, dass sie mir dienen."

Mit dieser grossen Ayet ist gemeint: Der Zweck
und der Sinn des Menschen besteht darin, auf diese Welt geschickt zu werden, um
den Schöpfer des Universums zu erkennen und an Ihn zu glauben und Ihn anzubeten.
Die ursprüngliche Pflicht des Menschen und die ihm auferlegte Verpflichtung sind
Gott zu erkennen und an Ihn zu glauben, Sein Wesen und Seine Einheit in Hingabe
und mit Vernunft und sicherem Wissen zu billigen.

Für den Menschen, der von der Veranlagung her
bleibendes Leben und unsterbliche Existenz begehrt, der unbegrenzte Hoffnungen
und grenzenlose Kümmernisse hat, für ihn und sein ewiges Leben sind die
Grundsätze und Schlüssel das An-Gott-Glauben und das Gott-Erkennen. Ausser dem,
was zum Glauben und Gott-Erkennen dient, sind Sachen und Werke für den Menschen
als niedrig zu betrachten und sogar in vielen Fällen wertlos.

Da diese Wahrheit mit festen Beweisen im
Risale-i Nur (Abhandlung vom Licht) aufgezeigt worden ist, weisen wir die
Darlegung dieses Themas jener Abhandlung zu. Und hier bringen wir innerhalb des
Rahmens von vier Fragen nur die zwei Abgründe, welche die Gewissheit des
Glaubens in diesem Zeitalter erschüttern und Unsicherheit herbeiführen.

Die Mittel zur Rettung aus dem ersten Abgrund
sind diese zwei Fragen.

Die erste Frage

Wie in Einzelheiten im Dreizehnten Lichtstrahl
des Einunddreissigsten Briefes bewiesen worden ist, hat in allgemeinen Fragen
die Leugnung keinen Wert angesichts des Beweises, und sie ist extrem schwach.
Ein Beispiel, welches das Sichten des werdenden Mondes zu Beginn des Edlen
Ramadan betrifft: Wenn zwei gewöhnliche Menschen durch ihr Zeugnis beweisen,
dass die Mondsichel aufgetaucht ist, und tausende von Vornehmen und Gelehrten
leugnen das, indem sie sagen: "Wir haben den Mond nicht gesehen", ist ihre
Verneinung wertlos und ohne Überzeugungskraft. Denn beim Beweis ist gegenseitige
Stärkung, Hilft, Unterstützung und Gedankeneinheit vorhanden.

Bei der Verneinung (Leugnung)-sei es einer oder
seien es tausend-gibt es keinen Unterschied. Jede Person bleibt allein und
isoliert. Denn wer bestätigt, schaut über sich hinaus und beurteilt die Sache,
wie sie ist. Wenn so im von uns gegebenen Beispiel jemand sagt: "Der Mond ist am
Himmel ", und sein Freund zeigt mit dem Finger auf den Mond, sind die beiden
vereinigt und gestärkt.

Aber bei der Verneinung und Verleugnung
betrachtet man die Sache nicht, wie sie ist, und man ist nicht fähig dazu. Denn
es ist ein gutbekanntes Prinzip: "Eine Verneinung, die nichtpartikular und nicht
auf einen bestimmten Ort gerichtet ist,kann nicht bewiesen werden."

Beispielsweise, wenn ich die Existenz eines
Dinges in der Welt bestätige und du leugnest das, kann ich seine Existenz leicht
mit einem einzigen Hinweis feststellen. Aber um deine Verneinung zu
rechtfertigen, d.h. um die Nichtexistenz des Dinges festzustellen, musst du die
gesamte Welt bis in die alle Details durchsuchen und zeigen und musst sogar alle
Seiten der vergangenen Zeiten betrachten. Nur dann kannst du sagen: "Es
existiert nicht, und es hat niemals existiert."

Da jene, die negieren und leugnen, die Sache
nicht so betrachten, wie sie ist, sondern im Licht ihrer eigenen Egos, ihres
eigenen Verstandes und ihrer eigenen Sicht beurteilen, können sie in keiner
Weise einander stärken und unterstützen. Denn die Schleier und Gründe, die sie
vom Sehen und Erkennen abhalten, sind verschiedenartig. Jeder kann sagen: "Ich
sehe das nicht, daher existiert es nicht nach meiner Meinung und Vorstellung."
Aber niemand kann sagen; "Es existiert nicht in Wirklichkeit." Wenn einer dies
sagt-besonders in Glaubensfragen, die das ganze Universum berühren-ist es eine
Lüge so riesig wie die Welt selbst, und wer sie ausspricht, wird unfähig sein,
sowohl die Wahrheit zu sprechen wie sich korrigieren zu lassen.

Kurz, beim Beweis ist das Ergebnis eins und
einzig und es herrscht Solidarität.

Aber dies ist bei Verneinung nicht eins, sondern
verschiedenartig. Mannigfaltigkeit entsteht dadurch, weil jede Person für sich
sagt: "Nach meiner Vorstellung”, und dies führt zur Mannigfaltigkeit der
Ergebnisse. Von daher gibt es keine Solidarität.

Daher ist hinsichtlich der Wahrheit die
Mannigfaltigkeit und offenkundige Mehrheit der Ungläubigen und Leugner, die sich
dem Glauben widersetzen nicht von Bedeutung. Obwohl es für den Gläubigen keine
Verzögerung der Gewissheit des Glaubens geben sollte, haben bei einer Zahl von
unglücklichen Tölpeln in diesem Zeitalter die Verneinungen und Leugnungen der
Philosophen Europas Zweifel ausgelöst und haben so ihre Sicherheit zerstört und
ihre ewige Glückseligkeit ausgelöscht. Der Tod und das Kommen der für jedermann
bestimmten Stunde, die dreissigtausend Menschen jeden Tag treffen, sind ihrer
Bedeutung als Freilassung von dieser Welt beraubt und werden als ewige
Vernichtung dargestellt. Das Grab mit seiner immer offenen Tür bedroht beständig
den Leugner mit Vernichtung und vergiftet sein Leben mit der Bitterkeit der
Sorgen. Würdige daher, welch grosser Segen der Glaube ist und dass er die
eigentliche Essenz des Lebens ist.

Die zweite Frage

Bei einer zu diskutierenden Frage einer
Wissenschaft oder eines Handwerks können die aussenstehenden Berufsfremden nicht
autoritativ sprechen, wie gross, gelehrt und geschickt sie auch immer sein
mögen. Ihre Entscheidungen werden nicht als Beweismittel akzeptiert. Sie werden
nicht als Fachleute jener Wissenschaft betrachtet.

Beispielsweise hat das Gutachten eines berühmten
Ingenieurs über die Diagnose und die Heilung einer Krankheit nicht den gleichen
Wert wie jenes eines sehr unerfahrenen Arztes. Insbesondere, die Worte der
Leugnung eines grossen Philosophen, der in die materielle Sphäre eingetaucht
ist, der sich immer weiter vom Spirituellen entfernt und der immer roher und
unempindlicher dem (geistigen) Licht gegenüber wird, dessen Verstand auf das
beschränkt ist, was sein Auge schaut-die Worte solch eines Menschen sind der
Erwägung unwürdig und wertlos hinsichtlich der spirituellen Angelegenheiten.

Über die heiligen und spirituellen
Angelegenheiten hinsichtlich der göttlichen Einheit gibt es einen totalen
Gleichklang unter den hunderttausenden Leuten der Wahrheit, so wie bei Scheych
Geylani-möge sein Geheimnis geheiligt sein-der Gottes Obersten Thron sah,
während er noch auf Erden war, der eine prachtvolle, hohe und spirituelle
Persönlichkeit besass, der neunzig Jahre in fortschreitender spiritueller Arbeit
verbrachte und dem die Wahrheiten des Glaubens in der indirekten Wahrnehmung, in
der direkten Schau und sogar im direkten Erfühlen entschleiert wurden. Wenn dies
der Fall ist, welchen Wert haben die Worte der Philosophen, die durch ihr
Eingetauchtsein in die diffusesten Einzelheiten des materiellen Reiches und der
winzigsten Aspekte der Mannigfaltigkeit betäubt und gewürgt werden? Werden ihre
Leugnungen und Einwürfe nicht übertönt wie das Brummen einer Fliege durch das
Brüllen des Donners?

Das Wesen des Unglaubens, der sich den
Wahrheiten des Islam widersetzt und gegen sie kämpft, ist Leugnung, Ignoranz und
Verneinung. Selbst wenn der Unglaube in der äusseren Form als Bestätigung und
als Manifestation einer Sache irgendwie erscheinen mag, ist er in Wirklichkeit
Negation (Verneinung) und Nichtsein. Dagegen ist der Glaube Erkenntnis und eine
Manifestation des Seins; er ist Bestätigung und Urteil. Selbst ein verneinender
Aspekt des Glaubens ist der Torflügel und der bedeckende Schleier zu einer
positiven Wahrheit. Wenn die Ungläubigen, die gegen den Glauben kämpfen, mit
grosser Mühe in der Form der Annahme und Bestätigung das Nichtsein zu beweisen
und anzuerkennen versuchen, so kann diese Leugnung als eine Art falschen Wissens
und fehlerhaften Urteils betrachtet werden. Es ist sehr leicht, nur
Nichtexistenz anzunehmen, die Existenz zu leugnen und die Nichtexistenz zu
bestätigen, jedoch ist dies totale Ignoranz und unwirksames und ungültiges
Urteil.

Kurzgesagt: die Lehre des Unglaubens ist dann
zweifach:

Die erste Lehre beachtet nicht die Wahrheiten
des Islam. Diese ist für sich selbst eine falsche Bestätigung und eine falsche
Vorstellung, eine fehlerhafte Annahme und ein tyrannisches Urteil. Diese Art des
Unglaubens liegt nicht im Bereich unserer Diskussion. Sie hat nicht mit uns zu
tun, und wir nicht mit ihr.

Die zweite Lehre opponiert gegen die Wahrheiten
des Glaubens und kämpft gegen sie. Sie besteht wiederum aus zwei Varianten.

Die erste ist Nichtannahme. Sie besteht einfach
darin, der Bekräftigung nicht zuzustimmen. Dies ist eine Form von Ignoranz und
Unwissenheit; ein Urteil kann nicht gebildet werden; so etwas ist einfach. Das
liegt auch nicht im Bereich unserer Diskussion.

Die zweite Variante ist die Annahme von
Nichtexistenz. Das bedeutet, der Nichtexistenz mit eigenem Herzen zuzustimmen,
und ein Urteil ist eingeschlossen. Dies ist ein Urteil und ein fester Glaube ,
mit ihrer Annahme. Daher muss er (der Unglaube)

wegen seiner Annahme die Leugnung beweisen.
Diese Leugnung umfasst zwei Typen:

Der erste Typ sagt: "Ein gewisses Ding existiert
nicht an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Richtung. " Diese Art der
Leugnung kann bewiesen werden, und sie liegt auch ausserhalb unserer Diskussion.

Der zweite Typ besteht aus folgendem: Die den
Glauben beinhaltenden, spirituellen, allgemeinen und umfassenden
Angelegenheiten, die auf die Welt, das Universum, das Jenseits und die
verschiedenen Zeitalter bezogen sind, werden negiert und geleugnet. Diese Art
der Negation kann in keiner Form erhärtet werden, wie wir in der ersten Frage
gezeigt haben; denn was benötigt wird, um solch Negationen zu erhärten, ist eine
Schau, die alle Schöpfung umfasst, das Jenseits erblickt und jeden Aspekt der
Zeit ohne Grenze beachtet.

Der zweite Abgrund und die Mittel, daraus zu
fliehen, bestehen ebenfalls aus zwei Punkten:

Der erste Punkt: Intellekte, die scheuklappig
werden durch Versinken in die Gottesleugnung und in Sünde oder in den
materiellen Bereich, sind unfähig, erhabene Angelegenheiten zu begreifen, wenn
sie mit Grossartigkeit, Pracht und Unendlichkeit konfrontiert werden. Daher
brüsten sie sich mit der Erkenntnis, die sie haben; sie eilen zu Leugnung und
Negation. Da sie die extrem riesigen, tiefgründigen und umfassenden
Glaubensfragen innerhalb ihrer eingeengten und ausgetrockneten Intellekte, ihrer
korrupten und geistig absterbenden Herzen nicht packen können, werfen sie sich
in Unglaube und Irreleitung und Erstickung.

Wären sie fähig, auf die wahre Natur ihres
Unglaubens aufmerksam zu schauen und auf das Wesen ihrer Irreleitung, würden sie
sehen, dass, verglichen mit einem vernünftigen, ehrfürchtigen, passenden und
tatsächlich notwendigen Erschrecken, das im Glauben da ist, ihr Unglaube
mannigfaltige Absurdität und Unmöglichkeit verbirgt und enthält.

Das Risale-i Nur (Abhandlung vom Licht) hat
diese Wahrheit durch hunderte Vergleiche bewiesen mit der gleichen Endgültigkeit
wie "zwei und zwei vier ist".

Beispielsweise, wer nicht das notwendige Wesen,
die Ewigkeit und die Umfassendheit der Attribute Gottes akzeptiert, weil sie
Ehrfurcht erregen, kann ein Bekenntnis des Unglaubens formulieren, indem er
dieses notwendige Sein, die Ewigkeit und die schöpferischen Attribute Gottes
einer unbegrenzten Zahl von Geschöpfen, einer Unbegrenztheit von Atomen
zuschreibt. Oder wie die törichten Sophisten kann er auf seine Intelligenz
verzichten, in dem er sowohl sein eigenes Wesen wie das aller Geschöpfe leugnet.

All diese Wahrheiten des Glaubens und des Islam
ziehen auf sich die Ehrfurcht, die durch deren Natur und Würde gestützt ist-und
so befreien sie sich von den schrecklichen Absurditäten, dem erschreckenden
Aberglauben und von der dunklen Ignoranz des Unglaubens, auf die sie stossen,
und sie nehmen Platz in geistig-gesunden Herzen und rechtschaffenden Intellekten
durch äusserste Zustimmung und Unterwerfung.

Die beständige Verkündigung dieser Ehrfurcht und
Grösse im Aufruf zum Gebet, im Gebet selber und in den meisten Riten des Islam,

Allahu-akbar, Allahu-akbar, Allahu-akbar,
Allahu-akbar2

die Verteidigung der Heiligen Tradition, dass
"Ehrfurcht ist Mein Schild, und Pracht ist mein Gewand", und die Erklärung des
Propheten-Friede und Segen sei auf ihm-sein höchst inspirierendes Kommunizieren
mit Gott im 86. Teil des Jaushan al-Kabir (sprich: Dschevschen al-Kebir3):
"O Du, ausser Deinem Reich existiert kein Reich. O Du, Dessen Lobpreis durch
Deine Knechte nicht gezählt werden kann. O Du, Dessen Glorie durch Deine
Geschöpfe nicht beschrieben werden kann. O Du, Dessen Vollkommenheit jenseits
des Bereichs aller Vision ist. O Du, Dessen Attribute alle Schranken des
Verstehens übersteigen. O Du, Dessen Grossartigkeit jenseits des Reichens allen
Denkens ist. O Du, Dessen Qualitäten nichl passend beschrieben werden können. O
Du, Dessen Dekret Deine Sklaven nicht abwenden können. O Du, Dessen Zeichen
manifest sind-sei Du gerühmt, es gibt keinen Gott ausser Dir-Schutz, Schutz,
befreie uns vom Feuer":

All diese zeigen, dass Ehrfurcht und Grösse ein
notwendiger Schleier sind.

Fussnote

1. Hinweis:Alle Fussnoten sind von Nursi

2. Allahu-akbar: Allah ist gewaltig.

3. Cevşen-ü! Kebir (sprich:
Dschevschen-ü!-Kebir) ist ein Gebetsbuch, vom Autor Soid Nursi zusammengestellt
und herausgegeben.